Zwangsversteigerung Gärtnereibetrieb mit Wohnhaus, Wirtschaftsgebäuden und Gewächshäusern

Lfd. Nr. 1: Flurstück 3305: Gebäude- und Freifläche, Land- und Forstwirtschaft, Lehweg, 4.321 m², Verkehrswert €: 265.000,00
Lfd. Nr. 2: Flurstück 3308: Gebäude- und Freifläche, Land- und Forstwirtschaft, Lehweg, 4.933 m², Verkehrswert €: 303.000,00
Lfd. Nr. 3: Flurstück 3310: Gebäude- und Freifläche, Land- und Forstwirtschaft, Lehweg 2, 7.612 m², Verkehrswert €: 468.000,00
Lfd. Nr. 4: Flurstück 3298: Ackerland, Gebäude- und Freifläche, Land- und Forstwirtschaft, Lehweg, 9.426 m², Verkehrswert €: 579.000,00
Lfd. Nr. 5: Flurstück 3302: Ackerland, Gebäude- und Freifläche, Land- und Forstwirtschaft, Lehweg, 3.741 m², Verkehrswert €: 230.000,00
Lfd. Nr. 6: Flurstück 3294: Ackerland, Gebäude- und Freifläche, Land- und Forstwirtschaft, Lehweg, 2.529 m², Verkehrswert €: 155.000,00

Gesamtverkehrswert: €2.000.000,00

Bei dem Versteigerungsobjekt handelt es sich um ein Gärtnereibetrieb auf sechs Flurstücken, die eine wirtschaftliche Einheit bilden.

Besichtigung

Das Objekt wurde am 03.07.2025 von außen besichtigt. Eine Innenbesichtigung des Wohnhauses war nicht möglich, sodass die Bewertung insoweit auf den vorliegenden Unterlagen und Plänen sowie den Erkenntnissen aus der Außenbesichtigung und örtlichen Verhältnissen basiert.

Gebäude

Das Objekt ist ein landwirtschaftlicher Aussiedlerhof, bestehend aus mehreren Baukörpern unterschiedlicher Funktion und Baujahre. Das Hauptwohnhaus und die Marktrichte stammen im Kern aus dem Jahr 1969 mit Erweiterungen 1974. Das massive, eingeschossige Wohnhaus (kein Kellergeschoss, kein ausgebautes Dachgeschoss, bebaute Fläche ca. 217 m²) wurde in massiver Bauweise (HBL-Mauerwerk, Naturputz) auf Kies gegründet. Die Dachkonstruktion besteht aus Holz-Brettbindern, bedeckt mit Welleternit. Das Gebäude verfügt über eine Öl-Zentralheizung. Eine Erweiterung (Marktrichte) entstand 1974, ebenfalls eingeschossig und massiv, mit Pfettendach und Welleterniteindeckung. Die Grundrisse sind funktional (siehe Bauzeichnungen), Keller fehlen, die Belichtung erfolgt über Fenster in den Außenwänden.

Zu den Betriebsgebäuden zählen ein Wirtschaftsgebäude/Geräteraum in massiver Bauweise mit ca. 98 m² EG-Fläche (Pfettendach, Welleternit), kein Keller. Ergänzt werden diese durch mehrere Glasgewächshäuser (Baujahr 1969, Erweiterungen 1997 und 2001), bestehend aus feuerverzinkten Stahlkonstruktionen mit Glasdächern auf Kitt-Unterlage sowie Foliengewächshäuser (fliegende Bauten aus Stahl und PE-Folie).

Die Wirtschaftseinheit wurde laufend den Anforderungen des Gartenbaubetriebs angepasst, wie die Bauakten belegen. Das Gebäudeensemble ist nicht denkmalgeschützt. Die Grundrissgestaltung sowohl der landwirtschaftlichen Betriebsbauten als auch des Wohn- und Bürogebäudes ist auf die Bedürfnisse eines Gartenbauunternehmens abgestimmt. Die Belichtung/Besonnung der Gebäude und Gewächshäuser ist aufgrund der vorzugsweise südlichen und westlichen Ausrichtung – typisch für Produktionsbetriebe dieser Art – gut.

Weitere Gebäude

Auf dem Gelände befinden sich zusätzliche bauliche Anlagen, darunter ein Maschinenhaus, containerartige Unterkünfte sowie Sozial- und Lagerbereiche im Bereich der Wirtschaftsgebäude. Diese sind ebenfalls dem Betriebszweck untergeordnet, größtenteils ebenerdig und in einfacher, zweckmäßiger Bauweise errichtet.

Grundstück

Das Grundstück umfasst insgesamt ca. 32.562 m², verteilt auf sechs trapezförmige Flurstücke mit gleichmäßiger, teils schmaler, langgestreckter Form. Die Oberflächen sind eben, der Zuschnitt ist zweckmäßig für die Bewirtschaftung. Die Flächen sind baurechtlich und tatsächlich zu einer Einheit verbunden und werden zur Produktion, Lagerung und betrieblichen Nutzung sowie als Verkehrs- und Hoffläche genutzt. Der Bewuchs ist überwiegend gartenbaulich bzw. betrieblich geprägt, Untergrund Kies. Die Erschließung erfolgt über den westlich verlaufenden Lehweg.

Nutzung

Zum Wertermittlungs-Stichtag war das Objekt vollständig im Rahmen eines Gartenbaubetriebes verpachtet (unbefristeter Pachtvertrag, monatliches Entgelt 2.800 € netto). Die Nutzung umfasst Produktion, Lagerung, Sozialräume und Wohnen. Das Wohnhaus war ebenfalls zur Nutzung überlassen; Angaben zu einer separaten Vermietung liegen nicht vor.

Sasbach am Kaiserstuhl (ca. 2.500 Einwohner, Landkreis Emmendingen, Baden-Württemberg)

Das Objekt befindet sich ca. 1,5 km nördlich des Ortskerns in einem gartenbaulich geprägten, landwirtschaftlichen Außenbereich ("Lehweg"). Die Umgebung ist überwiegend durch landwirtschaftliche Flächen, Gärtnereien bzw. Aussiedlerhöfe geprägt. Die Zufahrt erfolgt über eine untergeordnete, asphaltierte Gemeindeverbindungsstraße, die sowohl vom Ort als auch von einer Landesstraße aus erschlossen ist. Störende Einflüsse, biotop- oder naturschutzrechtliche Besonderheiten werden nicht erwähnt.

In der Nähe befinden sich keine Wohngebiete; die Entfernung zum Zentrum von Sasbach sichert eine ruhige Lage, jedoch auch eine gewisse Entfernung zu sozialen Infrastrukturen. Kindergarten, Grundschule, Ärzte sowie Einkaufsmöglichkeiten befinden sich im Ort, weiterführende Schulen und umfangreiche Einkaufsmöglichkeiten in den Nachbarorten. Die Erreichbarkeit mit ÖPNV (Bus/Bahn) ist dem ländlichen Raum entsprechend mittelmäßig bis ausreichend (Angaben zu Haltestellen nicht genannt).