Zwangsversteigerung historisches Zweifamilienhaus

Verkehrswert: 162.000,00 €

Bei dem Versteigerungsobjekt handelt es sich um ein historisches Zweifamilienhaus mit Nebengebäude.

Besichtigung

Das Objekt wurde am 10.02.2025 nur von außen besichtigt, da keine Genehmigung zum Betreten des Grundstücks vorlag. Die Bewertung basiert daher hauptsächlich auf dem äußeren Eindruck sowie Unterlagen, Skizzen, Fotos und sachverständigen Annahmen.

Gebäude

Das Grundstück ist mit einem Zweifamilienhaus mit Baujahr um 1786 bebaut, das in den Jahren 1995 bis 1999 umfassend saniert und modernisiert wurde. Das Haus ist eingeschossig mit teilweise ausgebautem Dachgeschoss und teilweise unterkellert. Die Grundfläche beträgt ca. 460 m², die Wohnfläche rund 185 m². Das Erdgeschoss teilt sich laut Angaben in zwei jeweils abgeschlossene Wohnungen mit etwa 64 m² und 61 m² auf. Im Dachgeschoss erfolgte ein nicht abgeschlossener Ausbau mit geschätzten 60 m².

Die Fachwerkkonstruktion steht vermutlich auf Feldsteinfundamenten, Wandaufbauten sind Fachwerk mit Ziegelsteinausfachung, vermutlich zwischen Erd- und Obergeschoss Holzbalkendecken. Der Eingangsbereich besitzt eine massive Überdachung, die beschädigt ist. Der Keller weist laut Berichten Feuchtigkeitsprobleme auf, zum Teil dringt regelmäßig Wasser ein. Das Dach ist als Krüppelwalmdach mit Biberschwanzziegeln ausgeführt, zeigt Reparaturbedarf bei teilweise gelösten Ziegeln und an der Dachentwässerung. Fenster und Fensterlaibungen sind stark erneuerungsbedürftig, viele sind morsch; es handelt sich um Holzfenster mit Isolierverglasung. Die Heizung basiert auf einer zentralen Öl-Heizanlage von ca. 1995, die vermutlich ausgetauscht werden muss.

Die Sanitärtechnik wird als überwiegend erneuerungsbedürftig eingeschätzt, das Trinkwasser wird aus einem kontaminierten Brunnen gefördert, die Abwasserentsorgung erfolgt über Sammelgrube. Der allgemeine Gebäudezustand ist standfest, aber deutlich renovierungsbedürftig mit erheblichem Instandsetzungsstau. Das Gebäude steht leer.

Weitere Gebäude

Nördlich des Wohnhauses befindet sich ein Doppelcarport in Holzständerbauweise mit Profilblechdach und Leichtbauwänden. Ein Carportabteil ist voll mit Unrat belegt und muss entrümpelt werden, ansonsten ist der bauliche Zustand überwiegend gut.

Nutzung

Zum Wertermittlungs-Stichtag war das Objekt seit längerer Zeit unbewohnt und stand leer. Es wurde zuletzt offenbar eigengenutzt. Eine Vermietung oder gewerbliche Nutzung lag nicht vor.

Das Objekt liegt in Hohenberg-Krusemark - Schwarzholz einem kleinen Ortsteil mit rückläufiger Einwohnerzahl in einer ländlich geprägten Region.

Die Mikrolage ist als sehr einfach einzustufen, mit direkter Nachbarschaft zu einem landwirtschaftlichen Betriebshof und vereinzelter Siedlungsbebauung, keine größere Wohnbebauung vorhanden. Die Erschließung erfolgt am Ende eines zum Teil unbefestigten Weges, der öffentlich nicht gewidmet ist; ein Notwegerecht ist nach Aktenlage nicht bestellt. Schulen, Kindergärten, Ärzte sowie Einkaufsmöglichkeiten sind im Ort selbst nicht vorhanden, die Versorgung erfolgt in benachbarten Ortschaften, wofür ein Kfz zwingend erforderlich ist. Eine Bushaltestelle liegt noch fußläufig, der nächste Bahnhof befindet sich in über 20 km Entfernung.

Das Grundstück zeigt ebene Topografie, rechteckigen Zuschnitt, weitgehend ungestaltete Bewuchsfläche und pflegebedürftigen Zustand der Außenanlagen. Die Makrolage ist als ländlich und peripher im Landkreis Stendal in Sachsen-Anhalt zu charakterisieren.