Kreditbetrüger nutzen günstige Immobilien aus Zwangsversteigerung
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(ip/pp) Im Zusammenhang mit einem Ermittlungsverfahren zu sogenannten Schrottimmobilien haben im Mai Polizeibeamte unter Leitung des Polizeipräsidiums Südhessen in ganz Deutschland Wohnungen und Geschäftsräume durchsucht. Das Ermittlungsverfahren wegen banden- und gewerbsmäßigen Betrugs und Urkundenfälschung war seit dem Jahr 2006 bei der Staatsanwaltschaft Darmstadt anhängig, bestätigte Klaus Reinhardt, Pressesprecher der Staatsanwaltschaft Darmstadt, am Mittwoch auf Anfrage von Echo Online, dem Webportal des Medienhauses Südhessen.
Die Beschuldigten sollen Immobilien in Zwangsversteigerungen extrem billig gekauft und zu weit überhöhten Preisen an Personen mit meist ungünstiger Bonität verkauft haben. Die Käufer seien durch Anzeigen mit der Aussicht auf einen Kleinkredit geworben worden. Den Betroffenen spiegelten die Verdächtigen vor, eine Kreditvergabe käme nur in Betracht, wenn sie eine Immobilie erwerben und als Sicherheit präsentierten, aus deren angeblichen Mieteinnahmen der Kredit bedient werden könne. Die Betrüger „schönten“ die Hausdokumente und veranlassten so die kreditgebenden Banken, die Kaufobjekte zu finanzieren. Deren Gesamtschaden liege nach vorsichtiger Schätzung im unteren zweistelligen Millionenbereich.