Baugrundstücke mögen heutzutage aufgrund der enorm gestiegenen Grundstücks- und Baukosten immer kleiner werden. Die Terrasse als universell nutzbarer Outdoor-Aufenthaltsraum gehört jedoch für die allermeisten Bauherren dazu. Doch welche Features sollte sie beinhalten?

1. Eine unmittelbare Hausanbindung

Es gibt architektonische Einzelfälle, bei denen es Sinn macht, die Terrasse in einiger Entfernung vom Haus zu errichten. Dann beispielsweise, wenn das Gebäude bereits mit einem Wintergarten (und somit einer ähnlichen Nutzbarkeit) ausgestattet ist oder von den Innenräumen ein ungestörter Blick in die Natur möglich sein soll.

Abgesehen von solchen Sonderfällen sollte jedoch versucht werden, die Terrasse immer an das Gebäude angrenzen zu lassen. Konkret an derjenigen Gebäudeseite, die von öffentlichen Verkehrsflächen abgewandt ist. Sollte dies nicht möglich sein, weil das Grundstück von Straßen eingerahmt wird, so sollte angestrebt werden, nach hinten einen Sichtschutz durch Bepflanzung oder ähnliche Maßnahmen zu realisieren.

Der Grund für diese Hausanbindung, die zudem unbedingt mit einer auf die Terrasse führenden Hintertür kombiniert werden sollte, ist folgender: Es ist simpel und niedrigschwellig. In der Praxis bedeutet die Terrasse einen universalen, ins Freie erweiterten Wohnraum. Er ist Speisezimmer, Freiluftküche, Partyraum, Wohn- und Lesezimmer zugleich.

2. Ein fester Untergrund

Theoretisch und praktisch wäre es möglich, eine Terrasse nur durch Randsteine vom Rest der Rasenfläche abzugrenzen. Sicherlich würde das auch ausgesprochen natürlich wirken – jedoch nur für den Moment. Die Belastungen durch Stuhl- und Tischbeine sowie die Besitzerfüße würde diese Zone schnell in einen unansehnlichen Flickenteppich von sattgrünen Grasflächen und dichtgetrampelten Flecken nackter Erde verwandeln.

Dementsprechend sollte bei allem Hang zur Natürlichkeit die Terrasse zumindest mit Rasengittersteinen gestaltet werden – wenngleich auch diese vor allem im Hinblick auf die unterschiedliche Traglast der Beton- und Grasflächen gegenüber Tisch- und Stuhlbeinen nicht praxistauglich sind. Deutlich besser sind feste Untergründe. Etwa:

  • Modellierter Betonestrich

  • Diverse (Natur-)Steinplatten

  • Fliesen (allerdings nur solche mit hohen Rutschhemmungsklassen)

Selbermacher werden zudem durch das Vorhandensein diverser Holz- und Kunststoffbaumaterialien bevorteilt; beispielsweise Bangkirai, WPC, aber auch einheimisches Profilholz. Solange hier bei Fundament und Unterkonstruktion sorgfältig gearbeitet wird, sind solche Terrassen für wenig mehr als die Materialkosten auch von ambitionierten Heimwerkern problemlos herstellbar.

3. Ein Wetterschutz

Wir leben auch unter dem Eindruck des Klimawandels nicht in einem Land, in dem es in den Sommermonaten nur trockenes Wetter gibt – zum Glück. Dementsprechend ist immer mit Niederschlag zwischen Schauern oder Wolkenbrüchen zu rechnen – auch dann, wenn die Terrassenbesitzer sich gerade nicht draußen aufhalten.

Grundsätzlich sollte deshalb zumindest überlegt werden, diesen Outdoor-Multifunktionsraum nach oben hin gegen die Unbilden des Wetters abzusichern. Dafür gibt es zwei ganz praktische Gründe:

  1. Es ist vor und nach jeder Nutzung keine Räumarbeit erforderlich. Selbst Sitzkissen und dergleichen können draußen verbleiben. Ganz ohne Wetterschutz muss alles, was keinen Regen verträgt, sicherheitshalber immer verstaut werden.
  2. Die Terrasse bleibt auch dann problemlos benutzbar, wenn das Wetter nicht trocken ist. Weder werden Feiern durch ein Sommergewitter unterbrochen noch bleibt die Terrasse an regnerischen, aber warmen Sommertagen verschlossen.

Allerdings sollte der Wetterschutz unbedingt so gestaltet werden, dass er der Terrasse so wenig Licht und somit Freiluftcharakter wie möglich nimmt. Hier ist eine filigrane Konstruktion mit maximal lichtdurchlässiger Überdachung wirklich Trumpf gegenüber plump wirkenden Balkenkonstruktionen.

Sonnenschutz, Wasser, Strom

4. Ein Sonnenschutz

Draußen in der Sonne zu sitzen ist angenehm. Brennt die Sonne jedoch den ganzen Tag von einem wolkenlosen Himmel, wird selbst die schönste Terrasse zu einer unangenehmen Zone, die kaum weniger Erleichterung verschafft als der Hausinnenraum.

Selbst Hausbesitzer, die sich gegen einen Wetterschutz entscheiden, sollten deshalb auf einen Sonnenschutz setzen. Auch hier herrscht eine Vielzahl der Farben und Ausführungen vor, nach Möglichkeit sollte jedoch eine Markise gewählt werden, welche eine der Grundfarben des Hauses aufnimmt – beispielsweise die Farbe der Fassade, des Gebäudesockels oder gerne auch der Dacheindeckung. Auch sollte die Konstruktion sich an der Größe der Terrasse orientieren. Weniger mag zwar manchmal mehr sein, jedoch entsteht bei einer nur teilweise abgeschatteten Terrasse schnell ein disharmonischer Bruch – idealerweise sind deshalb Terrassenboden- und Markisenfläche deckungsgleich.

5. Ein (Warm-)Wasseranschluss

Für viele Bauherren ist es nur eine logische Schlussfolgerung, im Bereich der Hintertür einen Wasseranschluss installieren zu lassen, um von dort den Garten zu bewässern, Planschbecken und Co. zu befüllen.

Allerdings geht dieser Gedanke hier noch ein Stück weiter. Denn wenn die Klempner im Rohbau sowieso schon Wasserleitungen bis hierhin legen müssen, warum sollten sie nicht in diesem Zug auch einen Warmwasserzugang legen und dazu vielleicht sogar einen Anschluss an das Abwassersystem? Kostentechnisch ist dies nur ein äußerst geringer Unterschied, bezogen auf die Gesamtkosten der Wasser- und Abwasserinstallation.

Wem der Grund dafür nicht einleuchtet: Es kann durchaus praktisch sein, auf der Terrasse auch warmes Wasser zur Verfügung zu haben. Vielleicht wird damit das noch aufzufüllende Kinderplanschbecken direkt benutzbar, statt erst nach einem Tag in praller Sonne. Vielleicht lässt sich nach einem leckeren Grill-Abendessen gleich alles abspülen, ohne das Geschirr durchs Haus tragen zu müssen. Auch Pflanzen danken es, wenn sie nicht mit Kaltwasser aus den Tiefen der Leitung geschockt werden, sondern mit Temperaturen, die deutlich stärker der Umgebungstemperatur entsprechen.

6. Ein umfassender Stromanschluss

Eine Steckdose für den Außenbereich gehört ebenfalls zu vielen Hintertüren dazu. Und sofern sie von innen abschaltbar ist, erhöht sie auch noch die Sicherheit, weil sie es Einbrechern schwerer macht, netzabhängige Elektrowerkzeuge zu nutzen.

Dennoch ist die typische einzelne oder doppelte Steckdose für eine Terrasse nicht genug. Die Gründe:

  • Es ist immer nötig, mit unschönen und stolpergefährlichen Verlängerungskabeln zu arbeiten.

  • Man wird schnell dazu verleitet, via Mehrfachstecker zu viele Geräte anzuschließen und Brandgefahren heraufzubeschwören.

Deutlich besser ist es, den Elektriker zumindest zu beauftragen, eine gut erreichbare Abzweigdose zu integrieren. Selbst wenn die Terrasse bzw. der Wetterschutz erst deutlich nach dem Haus fertiggestellt werden, lässt sich von dort aus problemlos weitermachen. Dabei sollte auch angestrebt werden, eine festinstallierte Elektrobeleuchtung zu realisieren. Fackeln, Laternen und Kerzen mögen zwar romantisch sein, aber manches funktioniert auch auf der Terrasse einfach besser, wenn es von einer über dem Tisch hängenden (unbedingt Outdoor-geeigneten) Leuchte erhellt wird.